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Gut bereift ist halb angekommen – So finden Sie den passenden Fahrradreifen

Fahrradreifen

© Ayk Réan – Fotolia.com

Die passende Bereifung eines Fahrrads trägt im großen Maße zur Fahrfreude des Fahrers bei. Die Sicherheit und Leichtigkeit beim Fahren kann mit passenden Reifen essentiell erhöht werden.

Doch die perfekten Fahrradreifen für ein Rad zu finden, grenzt an eine Wissenschaft. Immerhin gilt es einige Faktoren, wie Gelände, Luftdruck und Fahrradtyp zu beachten.

Die passenden Fahrradreifen für Ihr Rad:

Die vier gängigsten Fahrradtypen und ihre Bereifung

Cityrad: Das Cityrad ist – wie der Name schon vermuten lässt – hauptsächlich für Fahrten in der Stadt, auf befestigten Wegen und Straßen gedacht. Für dieses Alltagsrad sind vor allem die breiten Ballonreifen geeignet. Ihr überdurchschnittlich großes Luftvolumen sorgt für eine gute Federung, die kleine Erschütterungen beim Überfahren von Kopfsteinpflaster oder Straßenbahnschienen abfängt.

Zudem sorgen sie durch ihre Breite für eine stabile Bodenhaftung und einen verringerten Rollwiderstand.

Trekkingrad: Ein weiteres Alltagsrad, dass aber im Gegensatz zum Cityrad auch in leichtem Gelände genutzt werden kann, ist das Trekkingrad.

Für diesen Fahrradtypen eignen sich ebenfalls Ballonreifen; diese sollten jedoch mit ein wenig mehr Profil ausgestattet sein, um auch auf matschigen und sandigem Untergrund durchgreifen zu können.

Rennrad: Ganz andere Anforderungen an seinen Reifen stellt das Rennrad. Für dieses Sportgerät werden fast ausschließlich Schlauchreifen genutzt. Diese werden nicht auf die Felgen aufgezogen, sondern aufgeklebt. Schlauchreifen benötigen kaum Profil, da sie natürlich hauptsächlich auf befestigten Wegen gefahren werden. Zudem sind sie besonders leicht, sodass der Sportler beim Fahren weniger Masse bewegen muss.

Mountainbike: Das Gegenstück zum Rennrad ist das Mountainbike, das ebenfalls zu den Sporträdern gehört, aber auf sehr unwegsamen Straßen und im Gelände gefahren wird.

Für dieses Rad eignen sich sowohl breite Draht-, Falt- als auch schlauchlose Reifen mit einem grobstolligem Profil. Diese Eigenschaften sorgen dafür, dass der Rollwiderstand möglichst gering bleibt und das Rad bei jeder Bodenbeschaffenheit den Untergrund greift.

Die verschiedenen Ventilarten

Wie es für die verschiedenen Fahrradarten verschiedene Fahrradreifen gibt, so gibt es für die verschiedenen Reifen auch unterschiedliche Ventile.

Das einfache Fahrradventil, auch Dunlop-Ventil (DV) genannt, wird heutzutage eigentlich kaum noch verwendet. Dadurch, dass es ist in ein Gewinde am Fahrradschlauch geschraubt wird, kann es leicht ausgetauscht, aber auch leicht gestohlen werden. Ein weiterer Nachteil ist, dass der Druck im Schlauch nicht gemessen werden kann, da sich das Ventil nicht mechanisch öffnet.

Das Schrader-Ventil kann meist bei Mountainbikes gefunden werden, wird aber auch bei Kraftfahrzeugen eingesetzt und trägt deswegen auch die Bezeichnung „Auto-Ventil“. Schläuche mit diesem Ventil lassen sich ohne Adapter an Tankstellen aufpumpen. Mit einer Handpumpe hingegen kann gerade einmal der geringste Maximaldruck erzeugt werden. Im Gegensatz zum Fahrradventil, kann im Schrader-Ventil der Luftdruck gemessen werden, da der Luftdurchfluss mechanisch geregelt wird.

Das selbe gilt auch für das Sclaverand-Ventil, dessen Hauptvorteil aber seine Hochdrucktauglichkeit bis 15 Bar ist. Dieser hohe Druck kann nur mit speziellen Fuß- oder Rennpumpen erreicht werden. Das Sclaverand-Ventil wird auch französisches Ventil genannt und findet hauptsächlich bei Rennradschläuchen Verwendung, aber auch bei einigen Touren- und Mountainbike-Schläuchen.

Fahrradreifen-Ventiladapter* sorgen dafür das man jeden Reifen, mit jeder Luftpumpe aufpumpen kann.

Der richtige Reifendruck:

Fahrradreifen Reifendruck

© Ayk Réan – Fotolia.com

Ist der richtige Reifen und ein passender Schlauch gefunden und diese auf dem Fahrrad montiert worden, müssen sie nur noch aufgepumpt werden. Doch wie fest eigentlich?

Grundsätzlich gilt: Bei niedrigem Druck erhöht sich der Rollwiderstand des Rades; der Fahrradreifen hat eine verkürzte Lebensdauer, da er sich schneller abnutzt oder brüchig wird und verliert in der Schräglage an Stabilität. Es kann zudem vermehrt zu Pannen kommen, da beim Überfahren von Gegenständen der Schlauch gequetscht wird. Besonders häufig treten sogenannte „snakebites“ auf. Diese entstehen beim Fahren über Gehwegkanten oder Schlaglöcher. Bei zu geringen Druck presst sich das Felgenhorn in den Schlauch und hinterlässt zwei Einkerbungen, die einem Schlangenbiss ähneln.

Vorteilhaft wirkt sich ein niedriger Luftdruck vor allem auf die Kraftübertragung und die Federung eines Rades aus. Je mehr Druck im Fahrradschlauch ist, desto weniger komfortabler ist das Fahren über Unebenheiten. Der Reifen gibt nämlich kaum nach und die Kraft der Erschütterung geht auf den Rahmen und somit auf den Fahrer des Fahrrads über.

Wie hoch der Luftdruck letztendlich im Reifen sein muss, hängt von mehreren Faktoren ab. Sowohl der Fahrradtyp, als auch das Körpergewicht und die persönlichen Vorlieben sind entscheidend. Den Maximaldruck eines bestimmten Fahrradreifens findet man in seinem Datenblatt oder auch oft als Prägung in seinen Mantelflanken.
Bei einem Mountainbikereifen kommt es vor allem darauf an, die Kraftübertragung und Stabilität des Rades zu fördern. Von daher ist ein eher niedriger Druck von etwa 2,5 – 4 Bar, bzw. 1,8 – 2,5 Bar bei Tubeless-Reifen, empfehlenswert.
Sowohl das City-, als auch das Trekkingrad sollten pannensicher sein und einen niedrigen Rollwiderstand haben. Der Luftdruck in ihren Reifen ist also ein wenig höher zu wählen und bewegt sich üblicherweise zwischen 3,5 und 6 Bar.
Eine Hauptaufgabe des Schlauchreifens ist, den Rollwiderstand bei Rennrädern möglichst niedrig zu halten. Die Reifen werden von daher mit einem sehr hohen Luftdruck genutzt, der meistens zwischen 7 – 9 Bar liegt.

Wieviel Druck Ihr Fahrradreifen benötigt, steht auf dem Fahrradmantel. Sehen Sie selbst.

Fahrradreifen – FAQ

Wann muss ein Fahrradreifen gewechselt werden?

Ein Fahrradreifen muss spätestens dann ausgetauscht werden, wenn bei der Lauffläche des Reifens das Gummi abgefahren worden ist und die unterliegende Schicht sichtbar wird oder die Seitenwände des Reifenmantels kaputt sind.

Sind unplattbare Reifen wirklich zu 100% unplattbar?

Unplattbare Reifen schützen durch einen dickeren Mantel gut vor Glassplittern, Dornen oder anderen Gegenständen, die sich in den Reifen bohren könnten. Doch zu 100% unplattbar sind auch diese Fahrradreifen nicht. Es kann immernoch zu den oben erwähnten „snakebites“ kommen. Zudem sind die Seiten des Mantels weniger gut geschützt, sodass Gegenstände sich dort hineinbohren können.

Fazit:

Es lohnt sich, sich vor dem Reifenkauf über seine Fahrgewohnheiten und Anforderungen an einen Fahrradreifen klar zu werden.

Man kann somit die Auswahl etwas begrenzen und sich die Entscheidung leichter machen. Welche Reifen, mit welchem Druck, zu einem passen, muss man dann aber in der Praxis letztendlich selbst ausprobieren.


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