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Fahrräder sind heute nicht nur reines Fortbewegungsmittel, sondern teures Sportgerät, treuer Alltagsbegleiter und lieb gewonnenes Lifestyleprodukt.
Da möchte man das geliebte Rad natürlich gerne möglichst Fahrradschloss lange nutzen und somit ist jeder auf der Suche nach dem bestmöglichen Diebstahlschutz für das Fahrrad, denn über 300.000 Fahrräder werden jedes Jahr in Deutschland gestohlen.

Die schlimme Nachricht dabei aber zuerst: Es gibt kein Fahrradschloss, dass hundert Prozent Sicherheit gibt. Wenn jemand ihr Rad unbedingt haben will und mit großem Gerät anrückt, dann bekommt er es auch.

Die gute Nachricht: Sie können es dem Dieb aber so schwer wie nur irgend möglich machen! Hierbei bieten sich die verschiedenen Kategorien Bügel-, Falt-, Seil- und Rahmenschlössern an. Die Auswahl sollte dabei anhand der Einsatzwünsche und den Faktoren Sicherheit und Praktikabilität erfolgen.

Welche Arten von Fahrradschlössern gibt es?

1. Bügelschloss

Ein Bügelschloss besteht aus einem mit Kunststoff ummantelten U-förmigen Metallring, auf den man einen Metallkörper steckt und mit einem Schlüssel abschließt.

Diese Art von Fahrradschloss ist etwas unhandlich und kann bis zu zwei Kilo wiegen, ist aber dafür sehr stabil und schwer zu knacken. In Tests schnitt dieses Modell am besten ab.

>> Zum Bügelschloss Vergleich

2. Ketten- und Kabelschlösser

Kabelschlösser bestehen aus einem längeren, flexiblen Kabel, das zu einer Spirale aufgedreht wird.

Dieses Fahrradschloss ist leicht am Fahrrad zu befestigen und zu transportieren und erlaubt es, den Rahmen des Fahrrads an einem größeren Objekt, etwa einem Baum, zu befestigen. Kabelschlösser sind praktisch, jedoch mit dem entsprechenden Werkzeug leicht zu durchtrennen.

Für Kettenschlösser werden kürzere Metallketten verwendet, die ebenfalls mit Kunststoff ummantelt sind. Kettenschlösser sind etwas stabiler, dafür weniger flexibel als Kabelschlösser. Auch Kettenschlösser sind praktisch in der Anwendung und einfach am Fahrrad zu transportieren.

3. Faltschlösser

Falt- oder Gelenkschlösser sind eine relativ neue Entwicklung: Erst seit 2005 sind sie im Handel erhältlich.

Das Prinzip ist ähnlich wie bei Bügelschlössern, nur dass ein Faltschloss nicht aus einem starren Metallbügel, sondern aus einzelnen Gliedern, die mit Gelenken verbunden sind, besteht. Dadurch ist dieses Fahrradschloss wesentlich flexibler als ein Bügelschloss, aber ähnlich stabil.

>> Zum übersichtlichen Faltschloss Vergleich

4. Panzerschlösser

Ein Panzerschloss ist ein Kabelschloss, das zusätzlich mit einer Stahlummantelung verstärkt ist. Dadurch verliert es an Flexibilität, bietet aber mehr Sicherheit, da es zu dick ist, um ein Schneidwerkzeug ordentlich anzusetzen.

5. Rahmenschlösser

Rahmenschlösser sind eine praktische Alternative, da sie bereits am Fahrrad installiert sind. Durch einen ausfahrbaren Verschluss wird das Hinterrad blockiert und der Schlüssel kann meist nur im abgeschlossenen Zustand abgezogen werden.

So kann dieser nicht verlegt oder vergessen werden. Leider ist diese Variante unsicher, denn ein Fahrrad dessen Hinterrad blockiert, jedoch nicht anderweitig gesichert wurde, kann immer noch von einem Dieb weggetragen werden.

Rahmenschlösser sollten daher nie die einzige Absicherung sein, sondern in Kombination mit einem Schloss (Variante 1 – 4) verwendet werden.

Das zeigt auch dieses Video der Stiftung Warentest:


Grundsätzlich kann also gesagt werden: Je stabiler und schwerer das Fahrradschloss, desto mehr Schutz bietet es. Man sollte sich allerdings nicht allein auf den Preis als einziges Qualitätskriterium verlassen.

Sicherheit und Praktikabilität: Die wichtigsten Faktoren beim Fahrradschloss Test

Zwei Eigenschaften trennen im Bereich der Fahrradschlösser den Spreu vom Weizen: Sicherheit und Praktikabilität.
Bei beiden Punkten gibt es sehr unterschiedliche Ansprüche, wodurch es eine Vielzahl an unterschiedlichen Modellen auf dem Markt gibt.

Bezüglich der Sicherheit stellt sich die Frage, wie stark man einem Diebstahl entgegenwirken möchte. Die Skala reicht dabei vom reinen Abschrecken eines möglichen Straftäters bis hin zu einer möglichst unknackbaren Materialschlacht (Bügelschloss).

Ganz generell sind Rahmenschlösser die unsichersten Varianten, gefolgt von Seiltypen, Kettenschlössern, Falt- und zuletzt Bügelschlössern, die eine große Sicherheit garantieren.

Zum Punkt der Praktikabilität gehört, ob das Schloss einfach zu transportieren ist, wobei Form und Gewicht eine Rolle spielen. Zudem beinhaltet ein Fahrradschloss Test die Frage nach der Praktikabilität der Hilfsmittel wie beispielsweise Schlüssel.
Besonders praktisch sind also Schlösser, die leicht sind und eine angenehme Transportform, sowie ein Zahlenschloss haben oder einen bereits integrierten Schlüssel, damit dieser nicht verloren gehen kann. Bei diesem Punkt treten also Rahmenschlösser sowie Seilschlösser mit Zahlenkombination besonders hervor.

Egal welche Ansprüche- es gibt für jeden das richtige Schloss

Egal welche Voraussetzungen Sie vorzuweisen haben, es gibt das richtige Schloss für Sie. Seien Sie jedoch trotzdem vorsichtig und lassen Sie Ihr Rad nicht länger als nötig auf der Straße stehen.
Zudem bietet es sich auch an, verschiedene Schlösser herzunehmen und zu kombinieren, sodass es ein Dieb besonders schwer hat.
Dann hat zwar der Dieb kein Spaß an Ihrem Rad, Sie jedoch dafür umso länger!

Testberichte zu Fahrradschlössern:

Der Fahrradschloss Test 2015 der Stiftung Warentest

Abus Varedo 47

Abus Granit X Plus 54

Abus Granit City Chain X-Plus 1060

Abus Bordo Granit X-Plus 6500 – Der Faltschloss Testsiger

Bildquelle: © RAM – Fotolia.com